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September 2023 business news für die Immobilienwirtschaft Energetische Sanierung von Bestandsgebäuden Vereinfachte Förderung nutzen Für das Erreichen des Gebäude-Klimaplans 2045 ist die energetische Optimierung der rund 21 Millionen Bestandsobjekte in Deutschland entscheidend. Im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) stehen Immobilien- unternehmen dafür eine Reihe von Fördermög- lichkeiten offen. Das Mainova-Tochterunterneh- men ABGnova berät und begleitet komplette Baumaßnahmen. Mit der seit Januar 2023 gültigen Reform des BEG wurde der Zugang zu dem Programm weiter erleichtert, Förderboni erhöht und seine Fördereffizienz gesteigert. Die Antrag- stellung über das BAFA erfordert meist die Einbindung eines Energieeffizienz-Experten (EEE). Die ABGnova verfügt über die entsprechenden EEE-Qualifikationen und kann daher neben der Beratung im Vorfeld den Antrag auf Förderung beim BAFA einreichen, das Bauprojekt begleiten und den Verwendungsnachweis erstellen. Viele Einzelmaßnahmen förderfähig Gefördert werden unter anderem Einzelmaßnahmen zur Sanierung der Gebäudehülle wie Fassaden-/Dachdäm- mung oder Fensteraustausch sowie von Anlagen zur Wär- meerzeugung mit erneuerbaren Energien, zum Beispiel Wärmepumpen. Die Förderhöhen bei Maßnahmen an der Gebäudehülle liegen bei maximal 15 Prozent der förderfä- higen Kosten. Bei der Wärmepumpe betragen sie maximal 25 Prozent, unter bestimmten Voraussetzungen auch bis zu 40 Prozent. Die Höhe der förderfähigen Kosten von Wohnge- bäuden ist bei der BEG auf 60.000 Euro pro Wohneinheit und auf insgesamt höchstens 600.000 Euro pro Gebäude im Kalenderjahr gedeckelt. Zu den förderfähigen Kosten zählen auch Umfeldmaßnahmen wie beispielsweise das Einrichten der Baustelle oder das Gerüststellen. Bei der Umsetzung der Sanierung auf Basis eines ebenfalls förderfähigen iSFP, statt eines herkömmlichen Beratungsberichts, ist ein zusätzlicher Förderbonus von 5 Prozent möglich. Dies gilt jedoch nur für die Gebäudehülle und die Heizungsoptimierung. Dazu ein Praxisbeispiel: Eine Frankfurter Immobiliengesell- schaft hat sich bei ihrem Mehrfamilienhaus mit 30 Wohnein- heiten für den ersten Ansatzpunkt beim energieeffizienten Sanieren entschieden: das Dämmen. Die Beispielrech nung für den Einsatz eines Wärmedämmverbundsystems (WDVS) mit 15 Prozent Förderung sieht dann so aus: WDVS Förderfähige Kosten Fördersumme 230.000 Euro 230.000 Euro 34.500 Euro Zusätzlich sind folgende Umfeldmaßnahmen förderfähig: Gerüst Abschlagen alter Fensterbänke Förderfähige Kosten Fördersumme 70.000 Euro 2.800 Euro 72.800 Euro 10.920 Euro Das Unternehmen profitiert so von 45.420 Euro Förderung. Die Beauftragung der Fachbetriebe kann bereits erfolgen, wenn der Förderantrag über die ABGnova gestellt wurde. Sie haben Fragen? Wir beraten Sie gern. Sabine Kunkel Tel.: 069 213 84104 E-Mail: s.kunkel@abgnova.de 1
Mainova business news 2/2023 Technik & Trends CO2-Abgabe für Öl und Gas Neue Kosten- aufteilung ab 2023 CO2-Kosten, die durch das Heizen mit Öl oder Gas entstehen, werden seit Beginn des Jahres 2023 zwischen Mietern und Vermietern aufge- teilt. Der Anteil ist dabei abhängig vom Gebäu- dezustand: Je mehr Energie ein Gebäude ver- braucht, desto höher ist der Kostenanteil für die Vermietungsseite. Da die Verordnung ab dem Abrechnungszeitraum 2023 gilt, wird die neue Aufteilung in der Regel erst mit den 2024 erstell- ten Nebenkostenabrechnungen notwendig. Bereits seit dem 1. Januar 2021 fällt laut dem Brennstoff- emissionshandelsgesetz (BEHG) eine CO2-Steuer auf fossile Brennstoffe an. Die Abgabe muss zahlen, wer beispiels- weise mit Öl oder Erdgas heizt. So sollen Anreize geschaffen werden, zu sparen und auf umweltfreundlichere Heizarten umzustellen. Bisher mussten Mieterinnen und Mieter diese CO2-Abgabe allein zahlen. Seit Anfang 2023 beteiligt der Gesetzgeber über das sogenannte Kohlendioxidkostenauf- teilungsgesetz (CO2KostAufG) auch die Vermieterinnen und Vermieter an den Steuern. Aufteilung der Steuerlast Aufteilung erfolgt in Abhängigkeit des CO2-Ausstoßes pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr. Die Vermieterseite ermittelt die CO2-Kosten und den Verteilungsschlüssel im Zuge der jährlichen Heizkostenabrechnung. Abstufung nach Energieeffizienz Bei Wohngebäuden gilt laut dem Gesetz ein Modell mit zehn Abstufungen. Als Optimum gilt dabei der Energie- standard Effizienzhaus 55 (EH55), was einem Kohlendi- oxidausstoß von weniger als 12 Kilogramm CO2 pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr entspricht. Wird die Immobilie nach diesem Standard eingestuft, müssen die Mietparteien die CO2-Steuer auch weiterhin allein tragen. Umgekehrt liegt der Fall, wenn die Immobilie sehr hohe CO2-Emissionen pro Quadratmeter hat und die Grenze von 52 Kilogramm CO2 pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr überschreitet. Dann müssen Vermieterinnen und Ver- mieter im Extremfall einen Anteil von 95 Prozent an der Abgabe tragen. Ausnahmen von der Regel Schränken staatliche Vorgaben die Möglichkeiten ener- getischer Sanierungen für Eigentümer erheblich ein, müssen sich diese weniger stark oder gar nicht am CO2-Preis beteiligen. Dabei geht es zum Beispiel um Denkmalschutz- vorgaben oder die Lage in Milieuschutzgebieten. Gleiches gilt, wenn ein Fernwärmeanschluss ab dem 1. Januar 2023 erfolgt. Bei Nichtwohngebäuden gilt zunächst eine „50:50-Regelung“ des CO2-Preises. Bis Ende 2025 soll auch hier ein Stufenmodell eingeführt werden. Das Gesetz legt fest, wie sich Miet- und Vermietparteien die Abgabe in Zukunft teilen müssen. Im Grundsatz gilt: Je schlechter der energetische Zustand eines Wohngebäudes ist, desto höher ist der Kostenanteil für Vermieterinnen und Vermieter. Investieren sie in effizientere Heizungssysteme oder energetische Sanierungen, wie zum Beispiel die Däm- mung der Fassade, sinkt ihr Anteil an den CO2-Kosten. Die Die CO2-Abgabe wird derzeit automatisch über den Ein- kaufspreis entrichtet und liegt aktuell bei 30 Euro pro Tonne Kohlenstoffdioxid. Doch die Erhöhung der CO2-Steuer steht schon vor der Tür. Ab dem 1. Januar 2024 wird der Preis pro Tonne CO2 auf 35 Euro steigen. Ab dem Jahr 2026 soll sich der Preis dann in einem Preiskorridor von 55 Euro bis 65 Euro bewegen. 2
Aus der Praxis Rahmenvertrag für Mieterstrom-Modell „Mainova bietet uns ein Komplett-Paket“ Der verstärkte Einsatz von Photovoltaik-Anlagen ist in der Wohnungswirtschaft ein wichtiger Baustein zum Erreichen unternehmerischer und gesellschaftlicher Nachhaltigkeitsziele. Die Siedlungsgenossenschaft der Frankfurter Polizeibeamten eG hat sich hierbei für eine Zusammenarbeit mit Mainova entschieden. Im Interview erläutert Ina Grunwald, Mitglied des Vorstands, die Beweggründe und Ziele. wände erfordert. Mainova pachtet von uns die Dachflächen und installiert darauf die PV-Anlagen. Investition, Planung und Installation der Anlagen liegen bei Mainova, ebenso wie Betrieb, Abrechnung und Wartung. Ende 2022 haben wir dazu einen Rahmenvertrag mit Mainova abgeschlossen. Unsere Mieterinnen und Mieter profitieren so von günsti- gem Solarstrom sowohl beim Allgemein- und Betriebsstrom für die Haustechnik als auch bei ihren individuellen Ver- bräuchen in der Wohnung. Als kleine Genossenschaft haben wir auch gar nicht die Kapazitäten für eigene PV-Anlagen. Der bürokratische Aufwand ist hoch. Das überlassen wir dann lieber den Strom-Profis. Frau Grunwald, welchen Nachhaltigkeitsansatz verfolgt Ihre Siedlungsgenossenschaft? Haben Sie bereits mit einem gemeinsamen Mieterstrom-Projekt begonnen? Wir bewirtschaften unsere zum Teil fast 100 Jahre alten Häuser aus der Leidenschaft heraus, unseren Mitgliedern eine gute und sozial vertretbare Wohnungsversorgung zu ermöglichen. Neben den günstigen Grundmieten steht dabei natürlich auch das Thema bezahlbare Nebenkosten in unserem Blickfeld. Dies können wir nur durch eine stetige energetische Sanierung und die Nutzung von zukunftsfähi- gen Technologien bewerkstelligen. Sie sanieren jährlich mindestens eines Ihrer Objekte. Wie gehen Sie dabei vor? Im Mittelpunkt steht immer die Einsparung von Energie- und Bewirtschaftungskosten für unsere Mitglieder. Es geht grundsätzlich um aufwendige Fassaden-, Fenster- und Dacherneuerungen. Wo es möglich ist, lassen wir auch PV- Anlagen errichten, damit unsere Bewohner von günstigem Solarstrom profitieren können. Bei der Photovoltaik haben Sie sich für Mainova Mieterstrom entschieden. Was waren die Gründe? Mainova bietet mit dem Mieterstrom-Modell ein Komplett- Paket, das von uns keine eigenen Investitionen oder Auf- Wir sind aktuell in der Umsetzung bei unserem Mehrfamilien- haus in der Richard-Wagner-Straße/Ecke Nibelungenallee, das 2023 komplett saniert wird. Im Zuge dessen erhält es auch eine PV-Anlage. Die Lage des Objektes und die günstige Dachform sind dafür optimal. Voraussichtlich im 4. Quartal 2023 fließt der erste Solarstrom. Was erhoffen Sie sich vom verstärkten Photovol- taik-Einsatz bei Ihren Objekten? Jede PV-Anlage ist ein Beitrag zu unseren Einsparungszie- len. Unsere Mieterinnen und Mieter können vergünstigten Solarstrom beziehen, was die Attraktivität unserer Objekte erhöht. Zudem steigt damit der Wert unserer Gebäude. Sind bereits weitere PV-Projekte in Planung? Ja, 2024 haben wir die energetische Modernisierung eines Objekts in Frankfurt-Hausen vorgesehen. Angedacht ist, auch hier eine große Photovoltaik-Anlage über die ganze Südseite des Schrägdaches zu installieren, die dann den Mieterstrom und größtenteils die Energie für die künftig geplante elektrische Wärmeversorgung des Gebäudes abdecken soll. 3
Mainova business news 2/2023 Service Serie: Klimafreundlich leben Nachhaltig unterwegs Der Verkehrssektor ist für rund 20 Prozent der Treibhausgas-Emissionen in Deutschland verantwortlich. Ob im Alltag, im Urlaub oder in unserer Freizeit: Jeder kann hier viel bewirken. Das eigene Mobilitätsverhalten zu verändern, ist oft nur eine Frage der Gewohnheit. Wir zeigen, wie es geht. Frischer Wind statt dicker Luft Fahrradfahren macht Spaß, Zufußgehen hält fit, Bahnfah- ren schont das Klima und der ÖPNV befreit von Parkplatz- sorgen. Ein Drittel aller Autofahrten ist kürzer als drei Kilo- meter. Hier liegt Einsparpotenzial, denn gerade auf den ersten Kilometern verbraucht ein kalter Verbrennungsmotor viel Sprit. Deshalb: kurze Wege besser zu Fuß, mit dem Rad oder ÖPNV erledigen. Denn das spart nicht nur CO2, sondern auch Kosten. Fahrspaß mit Köpfchen Auch wer auf das Auto nicht verzichten kann, hat Stell- schrauben, um das Klima zu schonen. Zum Beispiel durch ein E-Mobil und einen umweltverträglichen Fahrstil. Vor- ausschauendes Fahren, regelmäßiges Überprüfen des Reifendrucks oder das Einhalten eines eigenen Tempo- limits sparen Emissionen. Sharing is caring Ein privater Pkw wird im Schnitt nur eine Stunde am Tag genutzt. In den meisten Städten gibt es mittlerweile Car- sharing-Anbieter, bei denen einfach ein Auto gebucht werden kann. Anschaffung, Reparaturen und Parkgebühren für einen Stellplatz können so gespart werden. Zurücklehnen statt abheben Fliegen verursacht doppelt so viele CO2-Emissionen pro Personenkilometer wie Autofahren, rund achtmal so viel wie ein Reisebus und 31-mal so viel CO2 wie Bahnfahren. Dabei sind viele Städte in Europa per Zug gut erreichbar, inklusive spannender Zwischenstopps. Auf einigen Nacht- zugstrecken kommt man sogar im Schlaf an den Urlaubsort. CO2-Fußabdruck ausgleichen Wer doch das Flugzeug nutzt, hat die Möglichkeit, die eigenen CO2-Emissionen auszugleichen. Über verschie- dene Anbieter werden mit der Gebühr Projekte finanziert, die an anderer Stelle zur Einsparung von Treibhausgasen beitragen, wie der Ausbau erneuerbarer Energien oder Wiederaufforstungsprogramme. Staycation: Warum in die Ferne schweifen? Circa 75 Prozent des touristischen Klima-Fußabdrucks entfallen auf die An- und Abreise, 21 Prozent auf die Unter- kunft und nur 4 Prozent auf unsere Aktivitäten vor Ort. Grund genug, im Urlaub mit spannenden Ausflügen auch mal die eigene Stadt oder das nähere Umland zu erkunden. Wer in unkomplizierten Tagesausflügen denkt, vor dem liegen ganz neue und überraschende Reiseziele. Viele Tipps für Frankfurt und Rhein-Main gibt es etwa unter www.klimaschutz-frankfurt.de/nachhaltiger-tourismus Impressum Mainova business news für die Immobilienwirtschaft der Mainova AG erscheint viermal jährlich. Herausgeber: Mainova AG, Marketing, Solmsstraße 38, 60623 Frankfurt am Main, E-Mail: businessmagazin@mainova.de Redaktion: Sina von Ketelhodt (verantw.), Vera Noy | Gestaltung und Redaktion: RYZE Digital GmbH | Fotos: marcus_hofmann / Adobe Stock (S. 1); DOG-Pix / Adobe Stock (S. 2); Siedlungsgenossenschaft der Frankfurter Polizeibeamten eG (S. 3); Marius V, Andrei / AdobeStock (S. 4) | Druck: Merkle Druck+Service GmbH & Co. KG, Donauwörth | Dieses Magazin ist ausschließlich auf umweltfreundlichem Papier mit dem Gütesiegel Forest Stewardship Council® (FSC®) gedruckt. 4