Mainova business news 1/2024 Service schichten. Alle Schritte müssen eng mit der Aufsicht führen- den Bergbaubehörde abgestimmt werden, und die Arbeiten benötigen Platz, den es gerade in Städten oft nicht gibt. Oberflächennahe Geothermie in Frankfurt 2023 hat die Stadt Frankfurt, gemeinsam mit dem Landes- amt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) und weiteren Projektpartnern, eine Forschungsbohrung auf dem Gelände des ehemaligen Rebstockparks durchge- führt. Finanziert wurde das Projekt vom hessischen Wirt- schaftsministerium, auch Mainova war als Unterstützerin dabei. Ziel war es, zu erkunden, welche Rolle Geother- mie künftig für die Klimaschutzziele Frankfurts spielen kann. Aktuell laufen die Auswertungen. Eine Chronologie dazu gibt unter www.hlnug.de/themen. Aus geologischer Sicht ist Frankfurt ein Hotspot der ober- flächennahen und mitteltiefen Geothermie. Das liegt an einer geothermischen Besonderheit. Denn nach Auswertungen des HLNUG steigt die Temperatur im Frankfurter Untergrund teilweise um 9 Grad pro 100 Meter Tiefe, sodass in 400 Metern Tiefe Temperaturen von 40 Grad vermutet werden. Die Erkenntnisse der Bohrungen auf dem Rebstockgelände sollen dafür verwendet werden, die Neubauprojekte Reb- stockbad sowie das neue Wohnquartier Römerhöfe zu pla- nen. Oberflächennahe Erdwärme wird aber auch jetzt schon im kleineren Rahmen im Stadtgebiet genutzt. 2023 waren etwa 250 Erdwärmesonden-Anlagen mit einer Heizleistung von in Summe rund 10.000 kW aktiv. Die größten geother- mischen Anlagen stehen auf dem Areal des Henninger Turms in Sachsenhausen sowie bei dem aktuell im Bau befindli- chen Hochhausensemble FOUR in der Innenstadt. Auch der von Mainova als Contracting-Partner betreute Profi-Campus der Frankfurter Eintracht nutzt Erdwärme. Sie wird auch bei Frankfurts erstem Klimaschutzquartier im Hilgenfeld zum Einsatz kommen. Dort sind 161 Sonden mit 120 Meter Tiefe geplant, die umweltschonende Wärme für bis zu 2.500 Menschen in dem neuen Wohnquartier liefern sollen. Weitere Informationen unter www.mainova.de/geothermie Serie: Energieformen der Zukunft – einfach erklärt Heiße Sache: Geothermie Im Energiemix der Zukunft werden verschiedene Energieträger eine Rolle spielen, bekannte und weniger bekannte. Viele Energiequellen und -nutzungen sind dabei im Gespräch, doch wie funktionieren sie genau? Und welche Vor- und Nachteile gibt es? In der ersten Folge unserer neuen Serie geht es um Energie aus der Tiefe: Geothermie. Unsere Erde ist heiß. In ihrem Inneren herrschen Temperatu- ren von mehr als 1.000 Grad. Diese thermische Energie, die in der Erde gespeichert ist, nennt man Geothermie. Je nach- dem, wie tief man bohrt, verändert sich die Temperatur. Man unterscheidet zwischen oberflächennaher, mitteltiefer und tiefer Geothermie. Dabei gilt als Faustformel: Pro 100 Meter Tiefe nimmt die Temperatur um 3 Grad zu. Diese Wärme kann als saubere und klimaneutrale Quelle für Heizwärme genutzt werden. Beispiele dafür gibt es schon: In Paris etwa heizen rund eine Million Menschen mit geothermischer Energie. Prinzipiell ist Erdwärme überall vorhanden. Aber oft ist es nicht einfach, sie anzuzapfen. Bohrungen nach Erdwärme sind zeit- und kostenaufwendig; große Bohranlagen arbeiten sich dabei langsam durch die unterschiedlichen Gesteins- Impressum Mainova business news für die Immobilienwirtschaft der Mainova AG und erscheint viermal jährlich. Herausgeber: Mainova AG, Konzernmarketing, Solmsstraße 38, 60623 Frankfurt am Main, E-Mail: businessmagazin@mainova.de Redaktion: Sina von Ketelhodt (verantw.), Vera Noy | Gestaltung und Redaktion: RYZE Digital GmbH | Fotos: Mainova AG (S. 1-3); RGtimeline / Adobe Stock (S. 4) | Druck: Merkle Druck+Service GmbH & Co. KG, Donauwörth | Dieses Magazin ist ausschließlich auf umweltfreundlichem Papier mit dem Gütesiegel Forest Stewardship Council® (FSC®) gedruckt. 4