Mainova business news 2/2024 Service verbaut, die man erst umrüsten müsste. Denn industrielle Abwärme, die in ein Wärmenetz gegeben wird, muss heiß genug sein, um auch auf längere Distanz noch zum Heizen genutzt werden zu können. Die Abwärme eines Rechen zentrums zum Beispiel beträgt rund 35 Grad Celsius, eine Heizung benötigt aber meist 70 Grad Celsius. Die Tempe ratur ist auch der Grund, warum die Abwärme nicht einfach so in Wärmenetze wie das Fernwärmenetz in Frankfurt eingespeist werden kann. Da die Wärmeenergie in Wärme netzen oft in Form von heißem Wasser transportiert wird, gibt es eine Obergrenze bei der Reichweite. Sind Unternehmen jedoch an ein Nah oder Fernwärme netz angeschlossen, kann die Abwärme von anderen sinn voll verwendet werden – und zusätzliche CO2Emissionen einsparen. Wärmenetze bieten effiziente und umweltscho nende Lösungen, die in vielen Städten bereits erfolgreich genutzt werden. Abwärmenutzung vor Ort Auch Mainova setzt bei der Wärmeerzeugung auf die Nutzung von Abwärme. Verschiedene lokale Projekte und Kooperationen in Frankfurt und dem Umland sind in der Umsetzung. Dabei wird die Abwärme von Rechenzentren durch Großwärmepumpen auf das erforderliche Tempe raturniveau angehoben und in die Wärmeversorgung umlie gender Quartiere und Gebäude integriert. Auch gewerblich genutzte Gebäude wie das Kulturzentrum Batschkapp in Frankfurt können so erstmals von einer Abwärmenutzung profitieren. Mainova und Infraserv prüfen aktuell, wie „unvermeidbare Abwärme“ aus dem Industriepark Höchst für die zukünftige Fernwärmeversorgung nutzbar gemacht werden könnte. Als potenzielle Abwärmequellen gelten dabei unter anderem ein geplantes Rechenzentrum und die Rückkühlwerke des Industrieparks. Auch für den Neubau des Quartiers „franky“ im Gallus viertel, in dem bis Mitte 2025 1.300 Wohnungen für rund 3.000 Menschen, Firmen, Geschäfte und drei Kitas ent stehen sollen, hat Mainova ein entsprechendes Konzept für die Wärmeversorgung entwickelt. www.mainova.de/abwaerme Serie: Energieformen der Zukunft – einfach erklärt Abwärme nutzen Wenn Maschinen laufen, Server arbeiten oder Müll im Heizkraftwerk verbrannt wird, entsteht Wärme als Abfallprodukt. Sie wird deshalb auch Abwärme genannt. Sie ist ein unvermeid bares Nebenprodukt bei vielen Prozessen und gilt deswegen als CO2frei. Damit kommt ihr eine besondere Bedeutung für die Wärme wende zu. In unserer Serie über den Energie mix der Zukunft schauen wir uns diese Wärme mal genauer an. Abwärme kann eine nachhaltige Energiequelle sein, um Gebäude zu heizen, Warmwasser bereitzustellen oder Prozesswärme, Kälte und Strom zu erzeugen. Dazu lassen sich zum Beispiel Wärmetauscher in Lüftungsanlagen einbauen, Kühlkreisläufe von Maschinen „anzapfen“, von Luft auf Wasserkühlung umstellen oder in stark aufge heizten (Server)Räumen die Luft absaugen. Um Abwärme zu nutzen, müssen in der Regel aber einige Herausforderungen gemeistert werden. Zum einen sind große Wärmelieferanten wie Rechenzentren oder Industrie unternehmen oft zu weit von Wohngebieten entfernt, sodass eine wirtschaftliche Nutzung der Abwärme kaum möglich ist. Zum anderen sind in vielen Wohnungen alte Heizungssysteme mit sehr hohen Vorlauftemperaturen Impressum Mainova business news für die Immobilienwirtschaft der Mainova AG erscheint viermal jährlich. Herausgeber: Mainova AG, Konzernmarketing, Solmsstraße 38, 60623 Frankfurt am Main, EMail: businessmagazin@mainova.de Redaktion: Sina von Ketelhodt (verantw.), Vera Noy | Gestaltung und Redaktion: RYZE Digital GmbH | Fotos: Smederevac / iStockphoto (S. 1); Mainova AG (S. 2); NTT Global Data Centers, Mainova AG (S. 3); Corona Borealis / Adobe Stock (S. 4) | Druck: Merkle Druck+Service GmbH & Co. KG, Donauwörth | Dieses Magazin ist ausschließlich auf umweltfreundlichem Papier mit dem Gütesiegel Forest Stewardship Council® (FSC®) gedruckt. 4