Mainova business 2/2025 Nachgefragt Khatra Hahn und Thomas Scharfenorth, Fernwärme-Experten, Mainova AG Umsetzung ist sehr anspruchsvoll Der Fernwärme-Ausbau in Frankfurt ist für Mainova ein Schlüsselthema. Im Interview äußern sich Khatra Hahn und Thomas Scharfen- orth zu strategischen und vertrieblichen Fra- gen, die mit diesem Großprojekt verbunden sind. Frau Hahn, wo in Frankfurt gibt es bereits Fernwärme und wie entwickelt sich der Ausbau? Unser Fernwärmenetz konzentriert sich bisher als Verbund weitgehend auf die Innenstadt, reicht aber auch bis zum Flughafen und in nördliche Stadtteile. Mit einer Länge von über 310 Kilometer ist es bereits relativ groß und mit einem Wärmeabsatz von zwei Terawattstunden im Jahr auch sehr leistungsstark. Mainova versorgt aktuell rund 5.600 Hausanschlüsse mit Wärme: von zahlreichen Wohn- und Gewerbeimmobilien über die Bürotürme bis zum Flughafen. Die Fernwärme deckt aktuell rund 25 Prozent des jährlichen Gesamtwärmebedarfs der Stadt Frankfurt ab. Dieser Anteil soll sich bis 2040 auf knapp über 40 Prozent erhöhen. Dazu haben wir einen Fernwärme- transformationsplan vorgestellt, der einen Netzausbau- pfad und einen Dekar bonisierungspfad enthält. An beiden sind wir bereits dran. Mainova plant den Fernwärmeausbau vor allem im und um den dicht bebauten Innenstadtbereich. Um den Ver- sorgungsanteil auf über 40 Prozent zu erhöhen, muss das Netz deutlich erweitert werden – unter Sicherstellung von Finanzierung, Genehmigungen, Dienstleistern, Fachkräften und Materialien. Herr Scharfenorth, wie gehe ich als Geschäfts- kunde vor, wenn ich an Fernwärme interessiert bin? Der schnellste Weg, um erste Informationen über Anschluss- möglichkeiten in Frankfurt zu erhalten, ist unsere Webseite www.mainova.de/fernwaerme. Dort haben wir einen Fernwärme-Verfügbarkeitscheck, wo Interessierte ihre Adresse eingeben können. Ist Fernwärme jetzt oder künftig verfügbar, kann eine Projektanfrage ausgefüllt werden, und der Vertrieb meldet sich. Sollte der Check negativ aus- fallen, hat man die Möglichkeit, seine Kontaktdaten zu hinterlassen. Gemeinsam mit Ihnen suchen wir gern nach einer für Sie optimalen Wärmelösung. Welche Lösungen bietet Mainova dann an? Die Wärmeversorgung in Frankfurt wird zukünftig – abhängig von den Vorgaben der kommunalen Wärmeplanung – auf zwei Säulen beruhen: Fernwärme vor allem in verdich- teten Gebieten im Zentrum sowie in den Fernwärme - netz-Ausbaugebieten und alternative Wärmelösungen, zum Beispiel in Form von Wärmepumpensystemen oder auch dezentralen Nahwärmenetzen, in den umliegenden Stadt- teilen. Mainova bietet Geschäftskunden hierfür auf das Versorgungsobjekt zugeschnittene individuelle Contracting - Modelle an. Frau Hahn, warum ist es in Frankfurt so heraus- fordernd, neue Fernwärmetrassen zu planen? Frankfurt ist sehr dicht bebaut. Das heißt, wir haben viele Gebäude, viel Verkehr, viele Menschen auf wenig Raum. Und unterirdisch ist es genauso: Gas und Wasser, Tele- kommunikations- und Stromleitungen, die alle unter der Straße liegen. Dort sollen dann noch zwei Fernwärme- rohre dazu, jeweils für Vor- und Rücklauf. Das macht es planerisch und in der Umsetzung so anspruchsvoll, auch um so wenige Beeinträchtigungen wie möglich zu ver- ursachen. Impressum Mainova business ist eine Information für die Geschäftskunden der Mainova AG und erscheint dreimal jährlich. Herausgeber: Mainova AG, Konzernmarketing, Solmsstraße 38, 60623 Frankfurt am Main, E-Mail: businessmagazin@mainova.de | Redaktion: Sina von Ketelhodt (verantw.), Vera Noy | Gestaltung und Redaktion: RYZE Digital GmbH | Fotos: Tom Wolf Photografie (S. 1); Mainova AG (S. 2); SAIRA BANO / Adobe Stock (S. 3); Dennis Möbus, KÖLLING ARCHITEKTEN BDA, Mainova AG (S. 4–5); Mainova AG (S. 6); FabioBalbi / iStockphoto (S. 7); A&A Gastronomie GmbH, Marie Feines Eis & Kaffee GmbH (S. 8) | Druck: Merkle Druck+Service GmbH & Co. KG, Donauwörth | Dieses Magazin ist ausschließlich auf umweltfreundlichem Papier mit dem Gütesiegel Forest Stewardship Council® (FSC®) gedruckt. 6