Mainova business 3/2024 Nachgefragt Auf der anderen Seite sehen wir, dass der Druck vom Gesetzgeber zur Reduktion fossiler Brennstoffe und kon- ventioneller Energieträger weiter ansteigt. Und natürlich spielen auch die Endkunden der Unternehmen sowie die Positionierung innerhalb der Branche eine wichtige Rolle. Die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind in unserer Gesellschaft sehr präsent – die Unternehmen haben daher ein großes Interesse, hier Vorreiter zu sein. Was macht „echten“ Ökostrom aus? Und gibt es überhaupt „falschen“? Grundsätzlich handelt es sich erstmal bei jeglicher Form von Ökostrom um „echten“ Ökostrom. „Falschen“ Ökostrom gibt es in diesem Sinne gar nicht. Dennoch exis tieren große Unterschiede zwischen den Qualitäten verschiedener Öko- stromprodukte – und genau hier liegt die Komplexität. Wenn man als Kunde vertraglich Ökostrom bezieht, bedeutet dies noch nicht, dass irgendwo in der näheren Umgebung eine Erneuerbare-Energien-Anlage diesen Strom auch erzeugt. Welche Rolle spielen Herkunftsnachweise und Zertifizierungen? Ökostrom kann grenzüberschreitend zwischen allen Ländern des europäischen Wirtschaftsraums sowie der Schweiz gehandelt werden. Dies bedeutet, dass die grüne Eigenschaft und der physikalische Strom separat voneinander vertrie- ben werden. Ermöglicht wird dies durch die sogenannten Herkunftsnachweise. Sie enthalten sämtliche Informationen bezüglich Standort, Alter und Größe der Erneuerbare- Energien-Anlage und bestimmen damit maßgeblich das Qualitätsniveau des gewählten Ökostromprodukts. Wichtig ist hier darauf zu achten, dass das vom Energieversorger versprochene Qualitätsniveau durch eine unabhängige Stelle in Form einer Zertifizierung bestätigt wird. Was raten Sie Unternehmen? Generell gibt es nicht das eine, für jedes Unternehmen per- fekte Ökostromprodukt. Wichtig ist, dass man die für sich passende Variante findet. Diese Wahl hängt maßgeblich davon ab, wie wichtig für den Kunden Faktoren wie Trans- parenz und Regionalität sind und welche Aspekte im Rah- men der eigenen Nachhaltigkeitsziele gefordert werden. Sandro Popovic, Senior Produktmanager, Mainova AG „Wichtig ist die Zertifizierung“ Laut Studien nutzt rund jedes zweite Unter- nehmen in Deutschland Ökostrom. Die Frage, woher dieser Strom kommt, hat für viele eine immer größere Bedeutung. Sandro Popovic klärt zu den Hintergründen und Missverständ- nissen beim Thema Ökostrom auf. Herr Popovic, warum ist der Bezug von Ökostrom aktuell ein wichtiges Thema? Das Thema Ökostrom steht bei vielen Unternehmen ganz oben auf der Agenda. Die Gründe hierfür sind vielschichtig. Auf der einen Seite nimmt die Bedeutung von Nachhaltig- keitsstandards zu, die viele unserer Geschäftskunden zu erfüllen haben. Dies betrifft vor allem Unternehmen, die tief in globalen Lieferketten verankert sind. Die Einhaltung des jeweiligen Standards ist dann für das Unternehmen von fundamentaler Bedeutung, um wichtige Geschäftspartner- beziehungen nicht zu verlieren. Impressum Mainova business ist eine Information für die Geschäftskunden der Mainova AG und erscheint dreimal jährlich. Herausgeber: Mainova AG, Konzernmarketing, Solmsstraße 38, 60623 Frankfurt am Main, E-Mail: businessmagazin@mainova.de | Redaktion: Sina von Ketelhodt (verantw.), Vera Noy | Gestaltung und Redaktion: RYZE Digital GmbH | Fotos: Soonthorn / Adobe Stock (S. 1); Mainova AG (S. 2–3); Razvan Chisu, Andreas Gruhl / Adobe Stock, Mainova AG (S. 4–5); Mainova AG (S. 6); Mainova AG, Passatic / Adobe Stock (S. 7); Café Heimelig / Maike Grimm, Alexander Paul Englert / Romantik-Museum Frankfurt (S. 8) | Druck: Merkle Druck+Service GmbH & Co. KG, Donauwörth | Dieses Magazin ist ausschließlich auf umweltfreundlichem Papier mit dem Gütesiegel Forest Stewardship Council® (FSC®) gedruckt. 6